Touch the screen for complete healing

Freitag, den 29. April 2011 – Maria

Music was my refuge. I could crawl into the space between the notes and curl my back to loneliness.
Diesen Vormittag besuche ich mal wieder freiwillig die Uni, um ein Projekt abzuschließen. Es geht um das Bemalen von Fliesen, welches in Portugal eine sehr lange Tradition hat. Die kurze Zeit, die ich vor Arbeitsbeginn damit verbringe, ist heute ein Erfolgserlebnis- Malerei macht mir einfach unheimlich viel Freude, außerdem ist es auf eine Art meditativ und produktiv zugleich.
Ich wünsche mir, es öfter zu tun, nicht immer so viele Zweifel an Ideen und an eigenem Talent. Es befreit, etwas auf so unmittelbare Weise entstehen zu sehen, das aus der eigenen Feder stammt.

Für abends schlägt D. Kino vor. Wieder mal umsonst, warum also nicht. Danke liebes Lissabon. Du bietest mir hier so sagenhaft viel Kultur: Filmzyklen von deutschen, italienischem, französischem Kino: umsonst.  Jazzkonzerte: umsonst. Museen: umsonst! Die Liste ist schier endlos und ich fühle mich dabei an Valparaíso erinnert, eine an sich sehr arme Stadt, doch das Kulturangebot hat einen fast erschlagen und gratis war es in der Regel noch dazu.
Wir sehen eine Dokumentation über eine brasilianische Kabaret Gruppe aus den 70er Jahren, „Dzi Croquettes“ von 13 Männern in Frauenkleidern und greller Schminke. Ich bin sehr amüsiert und entzückt. Die Gruppe hatte sich zu einem Symbol der Gegenkultur zu der damaligen Diktatur in Brasilien entwickelt, sie erlangte internationalen Ruhm. Leider starb ein Großteil der Truppe an Aids bzw. wurde sogar ermordet.


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