Vor langer langer Zeit, als ich noch ein junges Mädchen war, schnitzte ich auf der Terrasse meines Elternhauses einen Kürbis. Ich fand Amerika toll und musste unbedingt Halloween-Sachen machen und das Schnitzen kam dem am nächsten. Wir hatten ja sonst nichts. So oder so ähnlich wurde es überliefert. Jedenfalls blieb mir in Erinnerung, dass ich es anstrengend fand. So ein Kürbis ist elendig hart und hat ne Menge Zeug in sich drin, was man mühsam rausschaben muss. Das erzählen einem diese Amerikaner nämlich nie!
Nun begab es sich, dass ich zufällig den Aufruf zu dieser originellen Blogparade von Sarah und Arne mitbekam und endlich einen guten Grund sah, es doch noch mal wieder zu probieren.
Ein schöner großer Kürbis war schnell gefunden und im örtlichen Billo-Ein-Euro-Laden-Ding fand ich zufällig ein professionelles Kürbis-Schnitzset für 2 Euro. (Ich sah diese Sets dieses Jahr vermehrt, aber sonst überall viel teurer. Aber ich glaub, früher gab es sowas gar nicht?). Und was soll schon schiefgehen für 2 Euro? Eben. Also ran an die Buletten:
Wichtig beim Deckel ist übrigens, dass man ihn keilförmig schneidet, also nach unten enger wird, damit der Deckel nachher nicht durchfällt, sondern oben klemmen bleibt. Manchen Leuten ist sowas ja absolut klar, ich hätte es aber wohl sonst falsch gemacht.
Den Deckel hab ich mit einem normalen scharfen Küchenmesser geschnitten. Ich hatte zunächst ja ehrlich gesagt wenig Vertrauen in mein tolles Schnitzset. Zum Aushöhlen hat man aber auch ein kleines Schäufelchen dabei, was ganz praktisch ist.
Als Motiv wollte ich die Grinsekatze aus Alice im Wunderland und eine Vorlage ließ sich ganz einfach im Internet finden und auf A4 ausdrucken [Link zum Muster]. Die muss man dann natürlich erst ausschneiden (ich glaub, das ist das Aufwändigste am ganzen Projekt), dann mit Tesa auf den Kürbis pappen und mit einem Filzstift aufmalen. Ich hatte (totaler Zufall!) nur so einen OHP/Folienschreiber da. Der ist nicht permanent, weshalb man sich a) prima die Finger damit beschmiert und b) er sich dafür auch nachher gut vom Kürbis abwischen lässt und man keine doofen Stift-Ränder sieht.
In meinem Set waren auch noch zwei kleine Mini-Sägen dabei mit denen das Ausschneiden richtig einfach war und man erstaunlich präzise arbeiten konnte. Ich war echt positiv überrascht. Mein hochwertiges Profi-Set war allerdings nicht übermäßig stabil, weshalb es sich bei zu viel Kraft auch mal verbog. Aber es reichte vollkommen aus.
Am Ende sprüht man den Kürbis noch innen mit Haarspray ein, damit die Frisur möglichst lange hält. #lol. Ich hörte, es soll ihn haltbarer machen, ich weiß aber nicht, ob das wirklich stimmt.
Dann ein stimmungsvolles Grablicht rein und fertig ist der gruselige Halloween-Spaß für die ganze Familie!
„We’re all mad here!“
Bei mir hielt der Kürbis gute zwei Wochen auf dem Balkon. Pünktlich zu Halloween (morgen) ist er nun schimmelig und ich werfe ihn weg. -.-
Liebe Sarah, lieber Arne: ok, die Flammen halten sich auf den Bildern in Grenzen. Ich hab noch überlegt, ob ich tatsächlich was anzünde, aber am Ende beschränkte ich mich auf das Schnitzen. Aber da ist Feuer, also zählt das jawohl!!1 Und die Flammern lodern dafür umso mehr in meinem Herzen. Husthust. Oder so. Hat jedenfalls viel Spaß gemacht – Danke für die coole Idee! Bin auch mal sehr auf die anderen Beiträge gespannt.
Und? Sag was!