Montag
Ostermontag ist hier zwar auch ein Feiertag, aber genau wie an Sonntagen ist das irgendwie relativ, da die Geschäfte trotzdem geöffnet haben. Wir fuhren rüber nach Brooklyn zum Greenwood Cemetery. Das war eine längere Lauferei als gedacht und ich bin langsam etwas faul laufmüde irgendwie. Deshalb drehen wir auch nur eine kleine Runde über den Friedhof, der tatsächlich riesig ist und leider noch hügelig dazu. Von oben hat man einen schönen Blick nach Manhattan. Na gut, wenn man tot ist, nützt das zwar auch nichts mehr, aber vielleicht kommen dafür mehr Leute zu Besuch ans Grab.
Das einzige Promi-Grab, das wir ge- und besucht haben, war das von Leonard Bernstein. Es gab auch eine beachtliche Anzahl an Gräbern von ehemaligen deutschen Einwohnern, die sogar auf Deutsch beschriftet waren. Am beeindruckendsten war allerdings eine imposante Gruft in Form einer bescheidenden Pyramide, dekoriert mit Maria und Jesus (/Heiligenfigur nach Wahl) und einer Sphinx. Wer weiß schon, was uns nach dem Tod erwartet, also religionsmäßig lieber auf Nummer sicher gehen.
Dann noch kurz was einkaufen. Hier zeigte sich: je mehr man aus Manhattan raus ist, desto günstiger werden die Einkäufe.
Dienstag
Ab heute ziehe ich alleine durch die Stadt, weil mein Freund wieder arbeiten geht. Als erstes Ziel hab ich mir die Dominique Ansel Bakery vorgenommen, um einen der berühmten Cronuts abzugreifen. Leider war ich zu spät dran, alles sold out. Man rät mir, so bis 10 Uhr morgens dort zu sein, um noch einen zu bekommen. Ok. Also ziehe ich mein nächstes Ziel vor: Cookie DO – der neueste gehypte Scheiß aus New York: roher Keksteig! Wie freue ich mich kurz vor dem Laden: keine Schlange, ha! Hörte man doch von stundenlangem Anstehen; ich bin so ein Glückspilz! Leider falsch gedacht: Die Schlange wurde auf die andere Straßenseite verlegt und ist ziemlich imposant. Egal, ich hab ja nichts anderes vor, die Sonne scheint, also angestellt. Insgesamt warte ich 1 Stunde, bis ich auch in den Laden darf. Wenn man so lange wartet, nimmt man nicht mehr nur 1 Kugel (4 USD) des begehrten Keksteiges. Die Sorten klingen auch so verlockend, dass man sich sowieso nicht entscheiden kann. 2 Kugeln kosten ja auch nur noch 7 USD, da spart man ja auch. Der Laden ist sehr hübsch, die Store-Mitarbeiter verteilen unter den Wartenden im Laden auch Probierlöffelchen und ich verlasse glücklich mit 2 Kugeln Keksteig im Becher den Laden. Im Washington Square Park sitze ich in der Sonne am Brunnen und esse glücklich dank Sugar High meinen Keksteig und denke an David Bowie, der angeblich so gerne in diesem Park war. Der Park ist voll mit Studenten, da Nahe an der NYU gelegen. Fazit vom Cookie DO: Kann man mal machen, aber ein Mal reicht auch, finde ich. Außerdem reicht 1 Kugel vollkommen. Es ist lecker, aber eben auch ziemlich süß und irgendwann ist man auch durch damit und insgesamt den restlichen Tag mit irgendwas Süßem.
Danach trödel ich gemütlich weiter durch das beschauliche Greenwich Village, am Friends Apartment vorbei, kaufe Briefmarken und werfe meinen Postkarten-Stapel endlich ein, stolpere noch über den The Big Gay Ice Cream Shop- (leider kann ich aber unmöglich noch was süßes essen :( ) und fahr dann auch irgendwann abends wieder nach Hause.
Mittwoch
Gezielt steuere ich wieder Richtung Spring Street und bin diesmal erfolgreich bei den Cronuts. Der kostet übrigens 5,75 USD und es gibt jeden Monat eine andere Geschmacksrichtung/Füllung (April: Blutorange-Mandel). Ich wusste nicht mal, dass die gefüllt sind. Jedenfalls: Sehr lecker! Anstehen muss man hier auch immer noch, aber die Schlange geht nur durch den Laden und dauert vielleicht 20 min. Neben Cronuts gibt es hier noch viele andere schöne Törtchen und Backwaren.
Dann ziehe ich weiter durch’s Viertel, fotografiere Street Art in der Mott Street, schlendere die Lafayette entlang und komme hier an Bowies Apartment (#285) vorbei. Nichts erinnert an ihn. Das ist irgendwie auch schade. Gegenüber übrigens der Supreme Store, vor dem die Leute auch jeden Tag Schlange stehen. Vielleicht auch nicht bekloppter als für gehyptes Quatsch-Essen anzustehen. Wobei ich nur für ungesundes gehyptes Quatsch-Essen anstehe. Ich laufe hier nämlich auch mindestens 3 Mal bei byChloe vorbei und habe nie die Absicht reinzugehen. (Das ist das angesagteste Vegan-Restaurant und als Fashionblogger-Mädchen muss man hier rein für das ultimative Instagram-Foto, sonst war man nicht in New York). Tja.
Am Union Square muss ich noch was bei MAC umtauschen und kaufe dann noch was neues ;) und verbringe eine kleine Ewigkeit im Buchladen Barnes & Nobles.
Ich laufe die ganze 5th Ave entlang, quasi bis nach Hause, esse noch ein geiles Stück Pizza am Flatiron, mache hier tolle Kirschblüten-Fotos, komme am Empire State Building vorbei, pausiere mal im Starbucks, trinke hier keine fancy Rainbow-Unicorn-Kackscheiße, weil es mir langsam auch auf den Keks geht, eskaliere aber kurz in einem Modeschmuck-Laden und dann bin ich auch irgendwann müde und platt und geh nach Hause. Planlos durch Städte schlendern macht immer noch am meisten Spaß und die Gegend um Lafayette Street hat mir echt gut gefallen.
Donnerstag
Ich mache mal nichts. So gar nichts! Ein bisschen schlecht fühle ich mich trotzdem, schließlich bin ich grade in New York, da kann man doch nicht einfach nur couchen und Snapchat gucken. Doch, das geht und hat auch gut getan. Mittags war ich immerhin noch mit meinem Freund und Kollegen beim Inder Mittagessen. Deswegen hab ich auch keine Fotos und präsentiere dafür ein paar Street-Art Impressionen aus der Mott und Lafayette-Street.
Freitag
Nachmittags zieht es mich wieder in die Stadt und ich gehe zum MoMA. Freitags ist hier ab 16 Uhr freier Eintritt und es empfiehlt sich, rechtzeitig da zu sein. Ich war um 15:15 Uhr dort und das war ziemlich gut. Die Schlange war da schon 100 m lang und ist übrigens auf der anderen Seite des Gebäudes organisiert (ist aber alles ausgeschildert). Um 15:45 wurden wir schon mit Freitickets ausgestattet und reingelassen. Somit spart man sich 25 USD Eintritt – die es aber ehrlich gesagt wert sind, das muss ich hier mal sagen. Wenn man aber schon ein Vermögen für Essen, Blödsinn, Souvenirs, noch mehr Essen und insbesondere Essens-Blödsinn ausgegeben hat, mag man unter Umständen doch noch 25 USD sparen. Kunstliebhaber gehen aber vermutlich nicht zum Free Friday, denn jetzt ist es relativ voll, alle machen Handyfotos der Bilder und außerdem waren die Audioguides leider auch vergriffen (irgendwie soll es mit der MoMA-App gehen, aber ich hatte meine Tasche abgeben und somit keine Kopfhörer mehr parat). Ich hatte die Ausstellung übrigens auch schon mal gesehen, als sie 2006 in Berlin war. Lohnt sich. Vor allem steh ich ja sehr auf PopArt: Andy Warhol, Keith Haring, Jasper Johns… beeindruckend natürlich auch das riesige Seerosen-Bild von Monet, Starry Night von van Gogh, ein großer Pollock, Matisse, Picasso, was das Kunst-Fan-Herz begehrt. Trotzdem bleibt die Sammlung überschaubar und man ist nicht total erschlagen.
Danach treff ich mich abends zum Burger-Essen bei Five Guys am Rockefeller Center. Da ich zum ersten Mal dort war, hatte ich das mit dem Bestell-Vorgang noch nicht so raus und war etwas überfordert mit dem Angebot an Toppings. Den perfekten Burger bestell ich dann beim nächsten Mal, denn es war auf jeden Fall (auch so) super lecker. Danach ziehe ich wieder alleine weiter, die 6th Avenue entlang zur Love-Skulptur, zur Hope-Skulptur, zum Times Square, der abends beleuchtet noch schillernder wirkt, aber auch noch mehr von Touris belagert ist und den entsprechenden Werbern für Musicals und Bus-Touren. In ein paar Souvenirläden rumtrödeln, ein Softeis bei McDonalds auf die Hand und zurück nach Hause geschlendert, am Rockefeller Center vorbei, wo gerade die Eisbahn abgebaut wird und noch kurz in den Supermarkt, um die bereits so oft erwähnten hohen Lebensmittelpreise zu dokumentieren.
Samstag
Das Wetter ist mies: kalt, grau und verregnet. Nach dem Frühstück geht es trotzdem mal raus, mal kurz zu Best Buy, in den Amish Supermarkt (der enttäuschenderweise wie ein ganz normaler Supermarkt ist), einen klassischen Hot Dog an der 6th Ave essen (hatte ich mir übrigens besser vorgestellt) und für 40 USD Schokolade bei Hershey’s am Times Square kaufen. Ansonsten haben wir wegen dem schlechten Wetter nicht mehr viel anderes gemacht.
Sonntag
Sonne! Also den schönen Tag genutzt und ab nach Downtown, mit der U-Bahn bis zur Canal Street, zur Ghostbusters Feuerwache (leider gerade eingerüstet), am Oculus und World Trade Center vorbei und zum Battery Park, um von dort mit der Staten Island Ferry (kostenlos!) nach Staten Island zu fahren und damit einen tollen Blick auf die Freiheitsstatue und Manhattans Skyline zu bekommen. Nach der Rückfahrt am East River entlang, unter der Brooklyn Bridge durch, bis zur Manhattan Bridge und dann zu Katz’s Deli um mein bereits langersehntes Pastrami Sandwich zu bekommen. Diesmal gab es aber keine Schlange und wir konnten direkt rein. Die knapp 20 USD für das Sandwich sind im übrigen schon gerechtfertigt, wenn man die Berge an Fleisch sieht, die einem aufs Brot gepackt werden! Und super saftig – mit dem gekauften Pastrami hier hat das so gar nichts gemeinsam. Allerdings fand ich es recht fettig. Ich hab auch das Corned Beef Sandwich probiert, was ich noch besser fand (auch hier: mit dem hier üblichen Corned Beef hatte das nichts zu tun). Dazu gab es eine Dose Dr. Brown’s Cream Soda und – OMG! – wie lecker ist das?! Gibt es das hier irgendwo? Ich hatte das noch nie irgendwo gesehen, aber es ist so unfassbar gut. Und auch unabhängig von den tollen fleischbepackten Sandwiches ist Katz’s Deli einen Besuch wert: Die Wände sind VOLL mit Fotos von den ganzen Promis, die schon hier waren. Und wer es nicht wusste: Hier wurde die bekannte Restaurant-Szene aus Harry & Sally gedreht; der genaue Tisch ist auch gekennzeichnet.
Anschließend sind wir mit vollen Bäuchen wieder mit dem Bus zum Apartment gefahren. Abends hieß es dann schon wieder langsam mit dem Packen anfangen. Hach! :(
Cream Soda bei dir in der Nähe: http://www.americanfood4u.de/Getraenke/Softdrinks/Stueck_c8.htm
Früher hatten die auch mal ein Sommerfest mit lecker Schweinskram und co :-)
Schön, dass dir FiveGuys auch gefallen hat! :-)
@maTTes: Danke für den Tipp! Von denen (und dem Sommerfest) hatte ich sogar schon gehört, aber mit meinem Cream Soda-Problem kam ich jetzt gar nicht auf die Idee. Vielleicht muss ich da bestellen (leider scheinen sie keine Cheetos zu haben; die waren auch so lecker!).